Wer während der langen Durststrecke Geduld und Disziplin gewahrt hat, wurde zuletzt von der Trendwende bei Value-Aktien belohnt. Die vergangenen Jahre haben nicht nur gezeigt, wie schnell Prämien auftauchen können. Sie haben Anlegern auch einen wichtigen Aspekt des Value-Investing vor Augen geführt, nämlich wie stark sie ihr Portfolio auf höhere erwartete Renditen ausrichten sollten. Generell gilt: Wer Prämien abschöpfen will, muss auch in schlechten Zeiten an ihnen festhalten.
Für die Value-Prämie waren die 36 Monate bis Juni 2020 einer der schlechtesten 3-Jahres-Zeiträume der Geschichte, in der der MSCI World IMI Value Index um nicht weniger als 14,8 Prozentpunkte pro Jahr hinter dem MSCI World IMI Growth Index zurückblieb. Seitdem haben sich Value-Aktien wieder erholt und Growth-Aktien bis Juni 2022 um 9,9 Prozentpunkte pro Jahr übertroffen.
Welche Renditen Anleger in dieser Zeit abschöpfen konnten, hängt zum Teil davon ab, wie sie Value-Aktien gewichtet haben. Je stärker Investoren zu den Prämien allokieren, desto größer ist der Tracking Error gegenüber dem Markt, aber desto höher ist auch die erwartete Mehrrendite, wenn die angestrebte Prämie positiv ausfällt.
Während der Value-Schwächephase zwischen 2018 und 2020 blieb eine reine Small und Mid Cap Value-Strategie 16,7 Prozentpunkte hinter dem Index (MSCI World IMI).
Inzwischen hat sich das Blatt gewendet: Dank der Erholung von Value-Aktien liegt die World SMID Cap Value-Strategie von Dimensional mit ihrer höheren Value-Gewichtung sogar mehr als 11 Prozentpunkte pro Jahr vor dem Markt.
Wer langfristig an funktionierenden Strategien und vor allem auch in Krisenzeiten festhält, wird am Ende belohnt.
Quelle teilweise: Wes Crill, PhD, Senior Investment Director and Vice President Dimensional Ireland Lmtd.